Soziale Landwirtschaft ist hier seit langem ein gelebtes Ideal und soll an diesem Standort langfristig erhalten werden. Hier begegnen sich Sozialtherapie und Landwirtschaft als Partner auf Augenhöhe.
In Abstimmung mit dem Wünnerhof bauen wir auch Gemüse im Gewächshaus und im Freiland an, ergänzend wachsen hier besondere Sorten. Eine schöne, alte Obstbaumkultur liefert unseren Apfelsaft. In der sozialtherapeutischen Hofgemeinschaft bestehen neben Landwirtschaft und Garten auch die Arbeitsbereiche Wald und Hauswirtschaft. Jeder Bereich bietet Menschen mit Behinderung individuelle Arbeitsplätze.
Die Vermarktung der Produkte erfolgt gemeinsam mit dem Wünnerhof. Täglich zaubert Elgin Ewest als Mitarbeiterin des Troxler-Haus Wuppertal e.V. leckere Speisen auf den Tisch. Sie kümmert sich um die bäuerliche Hauswirtschaft und kocht mit ihren Küchenhilfen auch Marmelade, und Gemüse ein.
Unsere hofeigenen Produkte könnt Ihr im Hofladen auf dem Wünnerhof einkaufen und probieren. Ein Tipp: der Kuchen aus der Hofküche ist köstlich!
Gärtnerische Kulturen gedeihen unter der Verantwortung von Danjela Leicht vom Troxler-Haus Wuppertal e.V. im Gewächshaus und auf dem Acker – gesät, gepflegt und geerntet durch die fleißigen Hände der Seelenpflegebedürftigen. Bei schlechtem Wetter gestalten die Menschen mit Behinderung auch liebevoll Holzdekoration oder binden Zündelbündel für den Hofverkauf.
Im Wald arbeitet Oliver Krysiak vom Troxler-Haus Wuppertal e.V. mit seinen Mitarbeitern und versorgt den Hof mit Brennholz für die klimafreundliche Scheitholzanlage und Zaunpfählen. Auch die Pflege der Hecken und Obstkulturen obliegt seiner Verantwortung. Alle Werkstattleiter haben neben ihrer handwerklichen Ausbildung eine sozialtherapeutische Qualifikation.
Zur vielfältigen Gemeinschaft des Marienhofes gehören außerdem auch Gesellen, Auszubildende, Praktikanten und Freiwillige, die Wohngruppe für Menschen mit Behinderung und die heilpädagogischen Mitarbeiter.
Wer den Marienhof besucht, dem fallen gleich die alten Gebäude auf. Der 27 Hektar große Hof wurde einstmals von den Cellitinnen als Erholungsort für Ordensschwestern betrieben.
So zeugt z.B. das Kapellchen noch von der Geschichte des Marienhofes. Heute befindet sich dort der Saal Marjatta, in dem auch Veranstaltungen ausgerichtet werden können.
1983 kaufte der Troxler-Haus Wuppertal e. V. das Gut vom St. Josef-Hospital in Elberfeld und betrieb seitdem eine teilstationäre Wohngruppe für Menschen mit und ohne Behinderung sowie eine Demeter-Landwirtschaft. Im Jahr 2019 wurde der Marienhof als Kooperationspartner des Wünnerhofes von Bettina Wamsler und Christian Bechtle übernommen. Es gilt nun, neue Wege zu beschreiten und dabei Gutes zu bewahren.
In der hügeligen Elfringhauser Schweiz fühlt sich auch Original Allgäuer Braunvieh wohl. Diese Rinder sind eine alte Zweinutzungsrasse, gezüchtet für steile Weiden und eher karges Futterangebot.
Die kleine Herde liefert hochwertige Milch, Milchprodukte, feinste Fleisch- und Wurstwaren und Mist als wertvollen Dünger. Seit einigen Jahren wachsen unsere Kälber muttergebunden auf, d.h. bis zum Absetzen trinken sie Milch bei der Mutter oder einer Ammenkuh. So reifen sie zu robusten und lebensfrohen Tieren heran.
Die Milch unserer Kühe wird am Marienhof zu pasteurisierter Milch, stichfestem Joghurt und Quark verarbeitet. Auf den Nachbarbetrieben Schepershof (Windrather Bauernkäserei GbR) und der Solawi Hof Vorberg wird die übrige Milch zu verschiedenen Käsesorten veredelt: Mildere Sorten sind der Bergische Landkäse nach Gouda-Art und das Bergische Laibchen. Kräftiger im Geschmack sind Raclette, VorBergkäse und verschiedene Edelschimmelspazialitäten. Unser Käseangebot variiert saisonal und ist im Hofladen sowie in der Felderkiste erhältlich.
Unsere Schweine verwerten Kartoffeln, Getreide, Molke und Gemüsereste. Im Außenbereich des Stalls lassen sie sich gerne die Sonne auf den Bauch scheinen. Wir halten bunte Schweine gekreuzt aus den alten Rassen Duroc, Bunte Bentheimer und Dänische Landrasse, die uns wertvolles, schmackhaftes Fleisch liefern.
Wo andernorts Maschinen längst den Menschen ersetzen, verlangen viele Aufgaben am Marienhof noch sorgsame Handarbeit, die leicht von Menschen mit Behinderung erlernt und ausgeführt werden kann. So schwimmen wir vom Marienhof auch gegen den Strom der Industrialisierung in der Landwirtschaft.
Die Produkte aus diesen Arbeitsbereichen werden über den Hofladen und Abokisten vermarktet und versorgen auch die Küchen des Troxler Hauses mit gesunden und ökologisch nachhaltigen Lebensmitteln.
Darüber hinaus ist der Marienhof auch Lebensort für 10 Erwachsene mit einer sogenannten geistigen Behinderung, die hier in einer Wohngruppe zusammen leben. Sie arbeiten hier in familienähnlicher Struktur. Die Schnittstellen zum landwirtschaftlichen Alltag sind fließend, und alle Beschäftigten und Bewohner erleben das Gut Marienhof als Lebens- und Arbeitsort in wohltuender Landschaft und Atmosphäre. Der Ort bietet Entfaltungsmöglichkeiten und eine sinnvolle Aufgabenstellung – auch für viele Menschen, die in anderen Werkstattbereichen gescheitert sind. Die Natur, die Weite und die unzähligen Möglichkeiten sich mit den eigenen Fähigkeiten in das Gelingen des Ganzen einzubringen ermöglichen dies.
Freunde und Förderer haben zur Unterstützung und zum Erhalt dieser besonderen Gemeinschaft den Marjatta e.V. gegründet.
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Wünnerhof
Felderbachstraße 32
45529 Hattingen
02052-839 56 01
Gut Marienhof
Felderbachstraße 60
45529 Hattingen
02052-9258487